Der Eintritt hatte sich gelohnt, so das Fazit einiger Zuschauer die sich den Krimi am Donnerstag mal in der Halle am Oberen Schloss anstatt im Ersten angeschaut hatten. Schon recht früh am Tag empfing die TSG Siegen den Ligakonkurrenten HSV Plettenberg/Werdohl 2. Während die Gäste locker nach und nach zum Aufwärmen eintrudelten konzentrierten sich die Siegener auf ihr gesetztes Ziel, nichts Geringeres als das Erreichen des Final 4. Entsprechend motiviert und mit dem unbedingten Willen starteten die Gastgeber. Über 1:1 konnte die Abwehr einige Bälle der Gäste abfangen und in einen 7:3 Vorsprung ummünzen. Schon hier begann das Manko des Abends. Freie Würfe auf das Tor würden liegen gelassen, sodass ein höheres Zwischenergebnis verwehrt blieb. In Minute 20 stand es dann sogar 14:7. Eine kleine Schwächephase der TSG Siegen brachte die Lennetäler wieder auf Schlagdistanz. Am Ende ging es mit 20:15 in die Pause. Toller Handball also den beide Mannschaften geboten haben.
Die leicht dezimiert angereisten Gäste bäumten sich also nochmal auf um doch noch auf den Final 4 Zug aufzuspringen. Diese kamen auch besser aus der Halbzeit und bis zur 38 Minute auf 25:23 verkürzen wohl dem geschuldet das Spielertrainer Matthias Schuß in der zweiten Halbzeit auf Mats Ole Masur verzichten musste, da dieser durch einen Zusammenprall nicht mehr aktiv mitwirken konnte. Besagter Spielertrainer hatte sich wohl in seinem Urlaub so gut erholt, dass dieser sich ein ums andere Mal mit Fernwürfen und tollen Anspielen an den Kreis auszeichnen konnte. Dies erkannte auch der Gast und verordnete eine Manndeckung. „Die Manndeckung hätte uns fast das Genick gebrochen. Wir sind dann nicht abgeklärt genug einfach durch Sperre/Absetzen zu einfachen Toren zu kommen.“ Bis zur 52 Minute führten die Hausherren also bis es dann 29:29 stand. Durch drei Tore am Stück sollte die Vorentscheidung gefallen sein. Hier zeigte Florian Schneider im Tor eine Atemberaubende Leistung indem er mehrere 100%ige des Gegners wegschnappte. Jedoch wurden auch in der Schlussphase einige Bälle in die Arme des Gegners gepasst und so konnten die Gäste vom stark aufspielenden Sebastian Lohmann wieder auf ein Tor heran kommen. Beim Stand von 33:32 hatten die Gastgeber sogar das Glück des Tüchtigen beim verworfenen Siebenmeter der Gäste. Bei der Auszeit bei 59:15 Minuten stellte Spielertrainer Matthias Schuß nochmal klar das der Ball nicht mehr hergegeben wird und man den finalen Wurf höchsten ein paar Sekunden vor Ende setzen sollte. Keine 15 Sekunden hatte man danach den Ball in den eigenen Reihen. Fehlpass-Gegentor und nochmal die Chance das Siegtor zu erzielen. Wieder ein freier Wurf der die Querlatte traf. Danach hatte sogar der Gegner der Siegener die Chance zum Sieg. In einen Unterarmwurf warf sich Matthias Schuß in grätschender Fußball Manier und den Nachwurf sollte dann durch Florian Schneider entschärft werden.
Ende. Das Spiel hatte nach 60 Minuten keinen Sieger und so ging es in die ersten 2×5 Minuten der Verlängerung.
In der ersten Verlängerung stand dann ein Mann ganz groß im Fokus. Florian Schneider entschärfte alleine in den ersten 5 Minuten 4 Würfe auf sein Tor während die Hausherren ebenfalls den Ball nicht entscheidend im Tor unterbringen konnten. 34:34 nach 65 Minuten stand es. In den zweiten 5 Minuten das nahezu gleiche Bild 3 gehaltene Bälle und wieder nur 1 Tor jeder Mannschaft. Es war ein Spiel der Nerven. 35:35 nach 70 Spielminuten, spannender gings nicht.
Zweite Verlängerung wieder 2×5 Minuten in denen gezittert wurde. Die ersten fünf Minuten konnten die Gastgeber wieder lediglich ein Tor erzielen, ein verworfener Siebenmeter nach Abpfiff der ersten Halbzeit wäre der Ausgleich gewesen. So ging es mit 36:37 aus Sicht der Siegener in die entscheidenden letzten 5 Spielminuten in denen sich dann beide Mannschaften nicht mehr so zurückhielten mit dem Tore erzielen. Hier konnte dann Simon Richter all seine Klasse bei seinen Abschlüssen zeigen und zwei Mal den Ausgleich erzielen. In Minute 79 bei Siegener Führung 39:38 konnten die Gäste in Unterzahl zum 39:39 ausgleichen ehe Simon Richter dann bei 79:39 Minuten den entscheidenden Treffer versenkte. Ein Versuch der Gäste blieb im Block der Siegener hängen und ein Konter brachte dann den Endstand von 41:39.
Eine Partie die schon nach 60 Minuten aus Siegener Sicht gewonnen werden musste ging dann doch noch mit dem freudigen Erlebnis über die Bühne. Coach Matthias Schuß lobte zudem den Gegner der mit 3 echten Rückraumspielern angereist waren und trotz minimiertem Kader den Siegenern ein ebenbürtiger Gegner.
Der Donnerstagskrimi ist also ohne einen Mord ausgekommen und fand nicht im Ersten statt.
Es folgt das Final 4 bei dem natürlich, bei den möglichen Gegnern RSVE Siegen Handball, TuS Ferndorf 2 (3) und Attendorn-Ennest, der Spaß im Vordergrund steht und man zeigen möchte, dass man ein guter Gastgeber sein kann (Die TSG ist im Gespräch das Final 4 auszurichten).

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