Nach dem ernüchternden Ergebnis der Vorwoche, galt es in der Trainingswoche für Spielertrainer Matthias Schuß nicht die Masse der Fehler aufzuarbeiten, sondern die Einstellung seiner Jungs zu sensibilisieren und die einfachen Mechanismen des Teams in die Köpfe zurück zu bringen. „Letzte Woche waren wir nach dem Spiel alle Sprach- und Ratlos. Wir haben aber nicht an unserem handballerischen Können gezweifelt sondern uns ist allen nach ein paar Tagen Abstand klar geworden, das wir immer 100% geben müssen, auch wenn man mit 10 Toren führt. Wir haben im Moment einen kleinen Kader, jedoch schweißt das auch zusammen und jeder weiß worum es geht.“ Zog Matthias Schuß das Resümee der letzten Tage.
Titelaspirant zu Gast am Krönchen.
Mit der HSV Plettenberg/Werdohl 2 kam ein Titelaspirant ins Siegerland der alles andere als gut in die Saison gestartet ist. Mit 7 Minuspunkten zeigten sich die Gäste selber unzufrieden. Also eine Mannschaft die den Erwartungen hinterher hinkt. Schon das Bild des Aufwärmens der Gäste ließ ahnen, was diese an der Burgstraße vorhatten. Zwei Punkte waren das Ziel und die Körpersprache brachte dies auch zum Ausdruck. Auf der anderen Seite der Halle sah man nicht viel. Ein paar Männer die sich warm machten als wenn es das letzte Spiel der Saison ist und der siebte gegen den achten spielt. Die Worte in der Kabine hatte diesmal Sascha Mülln, der wie gegen Hilchenbach auf der Bank der Gegenpol zu Spielertrainer Schuß agierte.
Perfekt eingestellte Abwehr gegen geballte Offensiv Power.
Die Einstellung in der Abwehr war von der ersten Minute an zu spüren. Mit einer 5:1 Deckung begegnete die TSG der prall gefüllten Offensiv-Maschinerie der Gäste. Mit schellen Beinen und dem Willen die Lücken für den anderen zu schließen ließ die TSG in 15 Minuten lediglich 3 Treffer zu. Davon waren 12 torlose Minuten der Gäste zu verzeichnen. Im Angriff lief es zwar schleppend sodass auf der Heimanzeige zwar „nur“ 7 Tore aber es gab keinen Grund beim Team Time Out der Gäste etwas zu bemäkeln. „So lange wir hinten so gut stehen ist vorne egal“ kam oben auf der Tribüne an. So sollte es auch bis zum Pausenpfiff weiter gehen. Geleitet von einem souveränen Schiedsrichter Menn sahen die (leider wenigen) Zuschauer weiter begeisternde 15 Minuten in denen die TSG sich auf 12:7 absetzen konnte.
Die zweite Hälfte verlief in der Anfangsphase wie die erste. Mit schnellen Beinen wurde der Gegner zu schnellen und unvorbereiteten Würfen gezwungen. Diese entschärfte der bis dato gut aufgelegte Alex Michaelis im Tor und leitete schnelle Konter ein die Patrick Dobak ein ums andere Mal sicher versenkte. Die TSG fand genau das richtige Mittel zwischen Schnelligkeit und ruhigem Aufbau. Man merkte dem Regisseur der Siegener wohlwollend an das die Anwesenheit von Sascha Mülln diesen befreite um vorne die nötige Struktur ins Spiel zu bringen. Dies gelang sehr gut über eingeleitete Kreuzungen und Öfteren auflösen auf zwei Kreisläufer. Ein clever spielender Steffen Löcherbach wurde durch den wieder genesenen Fabian Schell ersetzt. Bis zur 45 Minute konnte die TSG sich auf 25:15 absetzen. Es zeigte sich das gleiche Szenario zur ersten Spielhälfte. Auszeit Plettenberg/Werdohl und die Worte waren wieder die gleichen. „So lange wir hinten so gut stehen ist vorne egal“.
Nun wurde Spielmacher Matthias Schuß in Manndeckung genommen. Seine Nebenleute angeführt von Mats Ole Masuhr, blieben nach der ersten Verunsicherung ruhig, leisteten sich zwar in dieser Phase einige unplatzierte Würfe, ließen aber den Gegner nie näher als 6 Tore heran kommen. In Minute 50 wurde die Manndeckung der Gäste dann auf alle Spieler ausgeweitet. Ein paar Ballverluste der Hausherren konnten verkraftet werden, da man zwischendurch die Kiste immer wieder traf und den Gegner nie nah genug herankommen ließ damit das Spiel noch einmal kippte. Nach dem Spiel war den Spielern und den „Trainern“ die Erleichterung anzusehen. „ Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Solch eine Einstellung ist doch toll und zeigt, dass wir uns vor niemanden verstecken müssen wenn sie denn stimmt. Wir haben unter der Woche genau die Angriffssituationen trainiert und unsere Außen waren heute mehr in das Spiel eingebunden. Sie haben clever in den Phasen agiert als Plettenberg offensiv wurde. Zwischenzeitlich konnte auch Mark Stinn sein Debüt im TSG-Dress geben. Auch der Auswanderer des Teams konnte nach vier Wochen Abstinenz wieder den Kasten hüten.
Mit einer tollen Vorstellung hieß der Endstand dann 32:26, der auf den ersten Blick natürlich die hervorragende Deckung der TSG leider nicht widerspiegelt, wenn man die offene Manndeckung der Schlussviertelstunde betrachtet aber erklärt.